Danza Vosolvia - Das Tanzensemble für historische Tänze aus Oberwesel
Foto von W. Dupuis
Die Idee, historische Tänze in Oberwesel aufzuführen, hatten 1985 einige ehemalige Mitglieder der Winzertanzgruppe Oberwesel. Sie gründeten einen Tanzkreis und führten bereits ein Jahr später als "Tanzkreis für historische Tänze" beim 2. Oberweseler Spectaculum 1986 ihren ersten Tanz, den Rundtanz "Sellengers Round" auf. Vom Erfolg angespornt, besuchten sie Tanzkurse, studierten neue Tänze ein und verbesserten sich in der Darstellung der Tänze. Sie übten mit Anni Avenius (Schwetzingen), Felizitas Schüz (Ingelheim), Ursula Großkreutz (Mainz), und vor allem mit Lieven Baert (Gent), der den Tanzkreis in seiner Entwicklung seit 1990 entscheidend gefördert und geprägt hat. Wichtige Impulse erhielten die Tänzer/innen bei Lieven Baerts Tanzlehrgängen in Sandomierz (Polen), Oberwesel und Limburg.
Der Laientanzkreis sieht seine Aufgabe darin, Hof- und Bauerntänze des 15.bis 19. Jahrhunderts einem breiten Publikum vorzustellen. Er verfügt über ein reichhaltiges Repertoire von Tänzen und einen Fundus an selbstgeschneiderten Kostümen des 15. bis 19. Jahrhunderts, mit denen er in Rahmenprogrammen wie beim Oberweseler Spectaculum, den Kreiskulturtagen, oder beim Prümer Urbar-Jubiläum, beim "Begijnhoffesten 1994" in Gent und auch in Abendveranstaltungen in Diez, St. Goar, Oberwesel, Bacharach, Bingen, Rheinböllen, Simmern, Kirchberg, Kaub und Bad Ems sein Können unter Beweis gestellt hat - bis 1994 mit der Gruppe "Tandaradei", dann mit den Musikern William Buchanan und Uwe Schlottermüller. Ilka Jacobs und Anselm Deninger sowie der Gruppe "Saltarello" mit Stephan Mester. Seit 1994 heißt der Tanzkreis für historische Tänze "Danza Vosolvia".
Erwähnenswert sind die Aufführungen "Hochzeit im Mai" im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 1995 in Oberwesel, "Getanzte Träumereien" in Oberwesel, Bacharach 1996, Rheinböllen, Diez und Kirchberg 1998, "Mit Barett und spitzer Feder" - eine Modenschau mit Tanz - in Rheinböllen 1997, Bingen 1998, Kaub und Nastätten 1999, "Das Schmatzen des Grafen Ricciardo" in Bad Ems und Diez 2000 sowie dreiwöchige Gastspiele in Gunma (1997), Shiga (1998) und Okayama (1999) in Japan. Der Tanzkreis trat bei Tanzfesten in Zürich, Stuttgart und Freiburg auf. Am 12. März 2001 wurde "Danza Vosolvia" im SWR (RP) - Fernsehen vorgestellt. Im gleichen Jahr folgte ein Auftritt mit der "Capella Campodonensis" im ehemaligen Marstall der Stadt Kempten (Bayern) und die Veranstaltung des 1. historischen Silvesterballes in Oberwesel. Als weitere herausragende Ereignisse folgten die Aufführungen 2002 von "Viviamo in Festa Italiana" zusammen mit dem Kammerchor und Musikern der Kreismusikschule des Rhein-Hunsrück Kreises in Simmern und auf dem Hahn, 2005 (20 Jahre Danza Vosolvia) Kostümpräsentation im Kulturhaus und Tanzvorführung unter dem Motto "Allegrezza d'Amore" gemeinsam mit dem belgischen Ensemble "Chierlycke Dansereyen" aus Gent in der Liebfrauenkirche in Oberwesel. Hinzu kamen in Wiesbaden im Rahmen von 'Wiesbaden tanzt' 2006 und 2007 Auftritte innerhalb der Theaterstücke "Wie der Wagner zur Wirtsstub' kam" (im Kultusministerium) und "rien ne va plus" (im Kurpark) und in Braunschweig die Teilnahme am Renaissance-Tanz. 2008 setzte DANZA VOSOLVIA Akzente mit Auftritten im Mainzer Landtag bei der "Ausstellung zum oberen Mittelrheintal" und beim Verfassungstag, bei der Landesgartenschau in Bingen und mit dem Projekt "Nachts im Museum" in Bad Salzig, Oberwesel und Kastellaun mit dem Musikduo Judith Biegner (Flöten) und Peter Günther (Gitarre). Hierbei kam erstmals ein Totentanz zur Aufführung.
Mit den drei Betätigungsfeldern:
- Vorführung historischer Tänze in historischen Kostümen
- Durchführung von Tanzlehrgängen
- Veranstaltung von historischen Bällen
möchte DANZA VOSOLVIA für den historischen Tanz werben und ein wenig Geschichte lebendig werden lassen. Die Mitglieder des Tanzensembles kommen zurzeit aus fünf Nationen: Belgien, Deutschland, Polen, Russland und USA.